Unternehmen, die ihre Prozesse nicht durchgängig digitalisieren, werden über kurz oder lang von ihren Mitbewerbern abgehängt. Davon ist Wolfgang Munz, Gründer von dataglobal, überzeugt.
Warum müssen Unternehmen bei der Digitalisierung Gas geben?
Die Digitalisierung ist alternativlos. Einkaufsprozesse zwischen Unternehmen finden inzwischen größtenteils digital statt, werden mittels biometrischer Daten getätigt und bestätigt. Große Unternehmen erwarten von ihren Zulieferern, dass sie auf ihren Plattformen arbeiten und Informationen digital austauschen. Wer sich mit diesen Entwicklungen nicht auseinandersetzt, wird abgehängt und ist raus aus dem Spiel. Es gibt irgendwann keine Alternative mehr. Dabei bringt die Digitalisierung nur Vorteile wie Sicherheit, Geschwindigkeit und Flexibilität.
Was ist erforderlich, damit die digitale Transformation gelingt?
Digitale Fingerfertigkeit. Will ich einen Unternehmensprozess digitalisieren, an dem jeder teilnehmen soll, muss ich berücksichtigen, dass es nicht nur Experten, sondern auch Laien gibt. Um eine neue digitale Arbeitswelt zu ermöglichen, die von allen bewältigt werden kann, muss ich die unterschiedliche digitale Fingerfertigkeit aller Beteiligten berücksichtigen und die richtige Balance finden, um alle auf diesem Weg mitzunehmen.
Können Sie das konkretisieren?
Ein Beispiel: Ein Logistikunternehmen im Stahlhandel möchte seine Lieferscheine digitalisieren. Es liefert an verschiedene Kunden – vom Großunternehmen bis zum kleinen Stahlbauer und Schmied. Wenn das Unternehmen einen digitalen Lieferschein einführen will, ist zu berücksichtigen, dass der Kunde diesen bei Bedarf auch in gewohnter Art und Weise signieren können muss – nämlich per Unterschrift. Denn im Zweifel hat der Kunde nicht das Gerät, um den Lieferschein per App oder Barcode zu scannen. Solche Dinge können in der Praxis tückisch werden, weil die Kunden nicht alle das gleiche Niveau haben – und übrigens auch nicht die Mitarbeiter im eigenen Unternehmen. Daher müssen digitale Lösungen so einfach wie möglich und von jedem bedienbar sein.
Wie sieht denn aus Ihrer Sicht ein idealer digitaler Arbeitsplatz aus?
Für einen digitalen Arbeitsplatz gilt bei uns das Motto: mobil, einfach, sicher. Ich muss mobil und von überall auf relevante Informationen zugreifen können, ich muss sie einfach finden können und ich muss sie sicher verfügbar haben.
Als Dienstleister unterstützen Sie mit Ihrer Softwarelösung Unternehmen bei der Digitalisierung. Wie kann man sich das vorstellen?
Unsere Kernkompetenz besteht darin, alle relevanten Informationen digital verfügbar zu machen, und zwar nicht als Kopien, sondern immer nur einmal im Original. So weiß ich, dass ich effizient arbeite und immer die richtige Information, das originale Dokument habe. Das ist wichtig mit Blick auf Qualitäts- und Revisionssicherheit. Auch die erforderlichen Aufbewahrungszeiten werden von uns berücksichtigt. Wir sorgen für ein rechtssicheres digitales Informationsmanagement. Zur Dienstleistung gehört auch die Digitalisierung analoger Dokumente per Massenscan, die anschließend kategorisiert und mit einem Suchindex versehen werden, um sie leicht zu finden. Neue Dokumente werden dann rein elektronisch verarbeitet und für Geschäftsprozesse verfügbar gemacht.
Welche Trends sehen Sie in diesem Bereich?
Ganz klar die Cloudservices. Die Installation von Software und Speicherung von Daten vor Ort in Unternehmen wird überflüssig werden. Auch das ist in absehbarer Zeit alternativlos.
Das Interview für das PROMAGAZIN führte Dirk Täuber.
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